Daniels Blog
6Nov/130

Die Festplatte der PS3 auf eine größere Festplatte klonen mit Linux

2013-11-06-20-51-04-820

Die Festplatte meiner Uralt-PS3 wurde nun endlich mit ihren 80GB zu klein. Zum Glück hatte ich noch eine 500GB-Platte herumfliegen und habe diese meiner Konsole spendiert.

Die ganze Sache war leider ziemlich zeitaufwändig. Hätte ich eine weitere Platte für ein Backup mit dem PS3-Systemprogramm gehabt, hätte ich mir viel Kopiererei sparen können. Aber es ging auch so...

Für diese etwas komplizierte Methode braucht man:

  • Die alte Platte aus der PS3
  • Eine neue Platte
  • Einen PC mit genug Platz auf der Platte um die alte Platte komplett aufzunehmen
  • Einen SATA-USB-Adapter

AUSBAU: Zunächst baut man die Platte aus der PS3 aus. Das geht ziemlich einfach. An der linken Seite befindet sich eine Plastikabdeckung, die man aufwippen kann. Danach entfernt man die blaue Schraube und kann den Schlitten mit der Platte einfach aus der Konsole herausziehen.

ORIGINALPLATTE AUSLESEN: Nun benötigt man einen USB-SATA Adapter, um die Platte an einen Rechner anschließen zu können. Auf dem Rechner muss genug Platz sein, um die komplette Platte aufzunehmen. Das Auslesen selbst geht ganz einfach.

Zunächst /var/log/syslog beim Anstecken der Platte per USB mitlesen um den Devicenamen zu erhalten..


> tail -f /var/log/syslog
...
Nov  6 20:38:27 think kernel: [ 3035.910418] sd 7:0:0:0: [sdb] 156301488 512-byte logical blocks: (80.0 GB/74.5 GiB)
Nov  6 20:38:27 think kernel: [ 3035.913066] sd 7:0:0:0: [sdb] Write Protect is off
Nov  6 20:38:27 think kernel: [ 3035.913075] sd 7:0:0:0: [sdb] Mode Sense: 28 00 00 00
Nov  6 20:38:27 think kernel: [ 3035.914499] sd 7:0:0:0: [sdb] No Caching mode page found
Nov  6 20:38:27 think kernel: [ 3035.914507] sd 7:0:0:0: [sdb] Assuming drive cache: write through
Nov  6 20:38:27 think kernel: [ 3035.919639] sd 7:0:0:0: [sdb] No Caching mode page found
Nov  6 20:38:27 think kernel: [ 3035.919646] sd 7:0:0:0: [sdb] Assuming drive cache: write through
Nov  6 20:38:27 think kernel: [ 3036.013996]  sdb: unknown partition table
Nov  6 20:38:27 think kernel: [ 3036.019555] sd 7:0:0:0: [sdb] No Caching mode page found
Nov  6 20:38:27 think kernel: [ 3036.019562] sd 7:0:0:0: [sdb] Assuming drive cache: write through
Nov  6 20:38:27 think kernel: [ 3036.019567] sd 7:0:0:0: [sdb] Attached SCSI disk

Prima. Die PS3-Platte ist nun unter /dev/sdb erreichbar.

Nun kann die komplette Platte in eine einzelne Datei ausgelesen werden.

> sudo su
> dd if=/dev/sdb of=/tmp/ps3.disk bs=50000

Nun muss man warten, bis die Kopie fertig ist. Man kann sich allerdings in einem neuen Terminalfenster ansehen, wie weit der Kopiervorgang fortgeschritten ist:

> watch "ls -hla /tmp | grep disk"
-rw-r--r--  1 root root  43G Nov  6 21:13 ps3.disk

Der ganze Vorgang hat bei mir ziemlich genau eine Stunde gedauert.

N1600527+1 Datensätze ein
1600527+1 Datensätze aus
80026361856 Bytes (80 GB) kopiert, 3600,04 s, 22,2 MB/s

KOPIE AUF DIE NEUERE, GRÖßERE PLATTE ZURÜCKSPIELEN: Nun tauscht man die Platten am SATA-USB-Adapter aus und schließt die neue, größere Platte an. Das Zurückspielen der Daten dauert dann noch einmal genausolang und kann wieder mit "dd" erledigt werden.

> dd if=/tmp/ps3.disk of=/dev/sdb bs=50000

DIE NEUE PLATTE EINBAUEN: Nun hat man eine Kopie der Originalplatte auf der neuen Platte. Diese wird jetzt in die PS3 eingebaut. Wenn die PS3 hochfährt und noch alle Daten vorhanden sind und Spiele gestartet werden können, ist alles glatt gelaufen. Nun hat man zwar eine Kopie der alten Platte auf der Neuen, aber die alte Partitionierung wurde mitkopiert. Die neue Platte hat also auch nur den freien Platz der alten Platte verfügbar. Ich habe keine Möglichkeit gefunden, die Partition der Platte zu vergrößern, SONY nutzt leider kein Standard-Dateisystem. Deshalb sind die nächsten Schritte auch noch notwendig.

DIE ALTE PLATTE ZUM BACKUP DER SPIELDATEN DER PS3 NUTZEN: Die alte Platte wird nun wieder an den SATA-USB-Adapter gesteckt und mit FAT32 formatiert.

>  mkfs.vfat -I -F32 /dev/sdb 

Die formatierte alte Platte kann jetzt per USB an die PS3 angeschlossen werden. Mit ihr führt man nun über das Playstation-Menü eine Sicherung der Spieldateien durch.

Vor dem Backup sollte man seine Tropähen noch einmal synchronisieren. Sie werden mit dem lokalen Backup NICHT mitgesichert.

#PS3 Menü
 [PSN] > [Trophäen-Sammlung] > Dreieck > Trophäen synchronisieren.

Jetzt kann man endlich die Daten auf die alte angeschlossene Platte sichern:

#PS3 Menü
 [Einstellungen] > [System-Einstellungen] > [Datensicherungsprogramm] > [Sichern]

DIE NEUE (EINGEBAUTE) PLATTE LÖSCHEN UND DANACH DIE SICHERUNG VON DER ALTEN PLATTE ZURÜCKSPIELEN:

Neue (eingebaute) Platte löschen:

#PS3 Menü
 [Einstellungen] > [System-Einstellungen] > [Formatierungs-Dienstprogramm] > [Systemspeicher formatieren]

Jetzt steht endlich der volle Speicherplatz der neuen Platte zur Verfügung.

Nun muss nur noch das Backup von der alten Platte zurückgespielt werden:

#PS3 Menü
 [Einstellungen] > [System-Einstellungen] > [Datensicherungsprogramm] > [Wiederherstellen]

Voila, ich habe alle meine Daten komplett behalten, aber habe jetzt 420GIG mehr Platz und die Platte ist um einiges schneller als die alte. Sehr schön.

Anmerkungen:
Leichter wäre alles gegangen mit einer weiteren Platte, die ich leider nicht zur Verfügung hatte:
PS3-Platte direkt mit der PS3 auf die weitere Platte sichern -> Neue grosse Platte einbauen -> Alles von der weiteren Platte zurücksichern.

Wenn man einen PC zur Verfügung hat (ich hatte nur ein Notebook) sollte man die Kopiererei auch nicht über USB machen sondern die Platten direkt an die SATA-Ports des Boards hängen. Viel schneller.

10Sep/130

CanoScan Lide 110: Out of the box Hardware für Ubuntu

canoscanlide110

Erfreulich problemlos funktioniert dieser Flachbettscanner unter Ubuntu 13.04. Per USB anstecken. Fertig. Danach kann direkt mit Tools wie "Simple Scan" gescannt werden. So soll es ein.

Möglich, dass es Probleme mit der "E-Mail-Taste" und der "Photokopier-Taste" gibt. Da ich diese Funktionen nicht benötige kann ich dazu nichts sagen, zum reinen Scannen ist das Gerät allerdings super.

# /var/log/syslog nach dem Einstecken

Sep 10 15:15:45 think kernel: [  117.489711] usb 3-2: new high-speed USB device number 3 using xhci_hcd
Sep 10 15:15:45 think kernel: [  117.507211] usb 3-2: New USB device found, idVendor=04a9, idProduct=1909
Sep 10 15:15:45 think kernel: [  117.507218] usb 3-2: New USB device strings: Mfr=1, Product=2, SerialNumber=0
Sep 10 15:15:45 think kernel: [  117.507222] usb 3-2: Product: CanoScan
Sep 10 15:15:45 think kernel: [  117.507225] usb 3-2: Manufacturer: Canon
Sep 10 15:15:45 think colord: Device added: sysfs-Canon-CanoScan
#Kernel                                                                                               
Linux think 3.8.0-30-generic #44-Ubuntu SMP Thu Aug 22 20:52:24 UTC 2013 x86_64 x86_64 x86_64 GNU/Linux    
4Jul/130

Weshalb es eine schlechte Idee sein könnte, nichts zu verbergen zu haben

Seit einigen Wochen gibt es keine Zweifel mehr. Dank Snowden wissen wir nun zweifelsfrei das, was viele schon vorher mit hoher Wahrscheinlichkeit vermutet haben: Es werden Daten über uns gesammelt und weiterverarbeitet. Es trifft nicht nur einzelne Verdächtige, sondern pauschal alle. Es wird alles erfasst, was technisch möglich ist. Der Wissensdurst von Staaten scheint unstillbar. Begründet wird die Sammlung der Daten mit dem Kampf gegen die organisierte Kriminalität und den internationalen Terrorismus. Eine gute Sache könnte man meinen. Die Staaten sorgen für die Sicherheit der Bürger, wer sich nichts zu Schulden kommen lässt, hat nichts zu befürchten. Dieser auf den ersten Blick logische Gedankengang hat jedoch seine Tücken. Nachfolgend werde ich einige Argumente bringen, warum es eine schlechte Idee sein könnte nichts zu verbergen zu haben.

Wissen ist Macht und Macht korrumpiert
Dieses alte Sprichwort beschreibt das Hauptproblem sehr gut. Macht ist die Möglichkeit "machen zu können". Je mehr Wissen angehäuft wird, desto mehr Macht entsteht auf der Seite der Wissenden. Macht korrumpiert zuverlässig und zieht noch grösseren Wissensdurst nach sich. Da Wissen und Macht in den momentanen Verhältnissen nur von einer kleinen und grösstenteils unkontrollierten bürokratischen Elite angehäuft werden, wird die grosse Mehrheit der Menschen gleichzeitig kontrollierbar und entmachtet. Dies geschieht mit immer weniger parlamentarischer Kontrolle und wann immer es geht im Verborgenen. Da alle Macht vom Volke ausgehen sollte, ist diese Situation gefährlich für Demokratien und nicht hinzunehmen.

Die wirklich bösen Buben werden nicht überwacht
Das offizielle Hauptargument für Überwachung ist der Kampf gegen die organisierte Kriminalität und den Terrorismus. Diese beiden Hauptziele der Überwachung können sich ihr jedoch leicht entziehen. Mit nur minimalem technischen Verständnis kann man Kommunikation wirkungsvoll verschlüsseln. Dafür werden weder grosse Geldmengen noch spezielle Hardware benötigt. Viele Artikel in meinem Blog beschreiben Methoden zur wirkungsvollen Verschlüsselung von Kommunikation und Datenspeichern. Aktuelle Verschlüsselungsmethoden können nicht gebrochen werden, wenn sie korrekt angewandt werden. Das sind mathematische Gesetze, die kein Staat und kein Geheimdienst beugen kann. Da wirkungsvolle Verschlüsselung möglich ist und ich sie selbst persönlich (mit meinen sehr beschränkten Mitteln) nutzen kann, ist klar, dass der internationale Terrorismus und die Mafia mit nahezu unbegrenzten Geldmitteln diese Möglichkeiten auch nutzen. Die Überwachung verfehlt also ihre Ziele konsequent. Oder ist das Ziel eventuell doch der normale Bürger?

Überwachungsstrukturen werden auf undemokratische Weise im Geheimen etabliert
Die Überwachung der gesamten US-Bevölkerung wurde niemals durch den Kongress bewilligt. Die wuchernden Überwachungsstrukturen werden in der Regel abseits einer nachfragenden und unbequemen Öffentlichkeit etabliert. Nur durch Leaks und Whistleblower kommen die Machenschaften ans Tageslicht. Die Bevölkerungen werden vor vollendete Tatsachen gestellt, eine öffentliche Diskussion findet erst nach Etablierung statt, eine öffentliche Kontrolle ist unmöglich. Es bilden sich unkontrollierbare Staaten in Staaten mit extremen Machtkonzentrationen, die sich vom Rechtsstaat abkoppeln, eigene Kontrollinstanzen hervorbringen - sich also selbst kontrollieren - und gleichzeitig Kritik an sich selbst als Hochverrat ahnden. Die Gewaltentrennung wird ausgehebelt.

Überwachung schränkt die Meinungsfreiheit ein
Ist eine umfassende Überwachung erst einmal etabliert, ist es leicht ein Klima der Angst zu verbreiten. Kritiker können leicht mundtot gemacht werden, da sich im Hinterkopf schnell eine Selbstzensur einschleicht. Man geht davon aus, dass jede kritische Äusserung registriert und vielleicht auch kontrolliert wird. Man wird vorsichtiger in seinen Äusserungen um keine Probleme zu bekommen. Die zeitlich unbegrenzte Speicherung von Kommunikation dehnt diese Ängste sogar noch bis in eine unbestimmte Zukunft aus. Einzelne öffentlichwirksam inszenierte Exempel an Abweichlern bringen ganze Bevölkerungen auf Kurs. Viele diktatorische Staaten regieren auf diese Weise, sogar ohne das gigantische Machtpotential, das die westlichen Demokratien zur Zeit anhäufen.

Überwachung sichert die Meinungshoheit der Überwacher
Das Internet hat Staaten, Behörden und Regierungen vor grosse Probleme gestellt. Hatte man vor der digitalen Revolution lediglich eine Hand voll mehr oder weniger leicht kontrollierbare Massenmedien, die die öffentliche Meinung gebildet haben, ist heute jeder nicht nur Empänger von Information sondern auch Sender. Das Internet bietet jedem eine Sendehoheit. Auch Meinungen, die nicht aus den Massenmedien stammen, können sich viral verbreiten und ihren Weg in die Köpfe einer grossen Öffentlichkeit finden. Das Bestreben von Staaten ist es die alte gewohnte Meinungshoheit wieder zu erlangen. Denn wer die öffentliche Meinung setzen kann, setzt die gefühlte Realität. Um zum alten Status Quo zurückzukehren muss also die Kontrolle über den neuen Rückkanal der Bürger erlangt werden. Dies funktioniert nur durch Unterdrückung unliebsamer Meinungen. Diese können durch Überwachung identifiziert werden. Und zwar nicht nur die einzelner Personen, sondern vollautomatisiert die ganzer Personennetzwerke.

Wir haben keine Glaskugel
Man könnte meinen, dass all das keine Relevanz für uns hat. Wir leben in einem demokratischen Rechtsstaat, sind unsere Freiheiten gewohnt und haben fast alle nie ein anderes Deutschland erlebt. Dennoch können sich die Verhältnisse ändern. Wir hatten in den letzten 100 Jahren bereits 4 deutsche Staaten. Davon waren 2 Diktaturen und einer ist an sich selbst gescheitert. Freiheit und Demokratie sind keine genetischen Fakten, die tief in den Menschen verwurzelt sind. Sie sind viel mehr sehr fragile Gebilde, die beschützt werden müssen und schnell in sich zusammenbrechen können, wenn die äusseren Umstände sich ändern. Hätten wir einen Rechts- oder Linksruck, würde der Euro endgültig zusammenbrechen, hätten wir einen Krieg in Europa - die bereits geschaffene Überwachungsinfrastruktur würde alles bisher dagewesene weit übertreffen. Der neue Staat hätte alle Möglichkeiten parat um seine Bürger nach Belieben klein zu halten, zu kontrollieren, zu gängeln und in Angst und Schrecken zu versetzen. Möglichkeiten von denen das Dritte Reich oder die DDR nur träumen konnten.

Überwachung ist teuer und wir bezahlen sie
Überwachung kostet viel Geld. Hardware, Software, Verwaltungsinfrastrukturen, Instandhaltung, Speicherung, Auswertung. All das kostet sehr viel Geld. Ironischer Weise stammt dieses Geld aus den Steuern der Bürger, die somit ihre eigene Überwachung finanzieren. Da durch die Überwachung kommulierte Macht nach immer mehr Macht strebt, wird auch die Überwachung immer weiter ausgedeht werden. Das wird immer mehr Geld kosten. Die Bürger zahlen für ihre eigene Entmachtung, bis sie sich aus Machtverlust heraus nicht mehr gegen dieselbe wehren können.

Die Überwachung der Überwacher findet nur im Geheimen statt
In Deutschland werden die Geheimdienste durch das parlamentarische Kontrollgremium kontrolliert. In diesem sitzen 12 Bundestagsabgeordnete aller Parteien. Diese 12 Personen haben besondere Rechte und dürfen Akteneinsicht bei den deutschen Geheimdiensten fordern. Zu dem Gremium gehören auch ultrarechte deutsche Politiker, wie zum Beispiel der CSU Politiker Uhl. Es erscheint mir sehr fraglich, ob 12 Berufspolitiker, die neben ihrer Kontrollaufgabe auch noch mannigfaltige weitere Aufgaben im politischen Alltag wahrnehmen, dazu befähigt sind die deutschen Geheimdienste im Sinne der Bürger zu überwachen - falls überhaupt der Wille dazu besteht. Selbst wenn sie Anmerkungen zur Arbeit der Dienste hätten, ist es Ihnen verboten mit anderen Mitgliedern des Bundestages darüber zu beraten. Zur Überwachung der Überwacher wäre ein unabhängiges Amt mit angemessener Mannstärke und Besoldung sicher besser geeignet, als 12 "ältere Herren" mit vollem Terminkalender. Und auch woanders ist es nicht besser. Der amerikanische Kongress war nicht informiert über die Komplettspeicherung und Verarbeitung aller Verbindungsadaten im Inland.

Jeder wird erpressbar
Die Bestrebungen sind klar: Alles soll erfasst werden, alles soll zusammengeführt und ausgewertet werden. Im Alltag fallen beim Durchschnittsbürger tatsächlich viele Daten an. Telefongespräche, SMS, MMS, Whatsapp, Facebook, Internetsuchen, besuchte Websites, Reisebewegungen, Kartenzahlungen, Aufenthaltsorte, Handy-Kontakte, E-Mails, u.s.w. Alle diese Daten zusammengeführt an einer zentralen Stelle bilden das persönliche Leben des Einzelnen fast lückenlos ab. Durch Speicherung dieser Daten wird nicht nur eine Momentaufnahme verfügbar sondern auch eine Historie bis weit in die persönliche Vergangenheit hinein. Die Überwacher verfügen über Daten, die man nicht einmal selbst von sich hat. In der kompletten Lebenshistorie eines Menschen gibt es sicherlich einige unliebsame Episoden, die man gerne für sich behalten würde. Durch diese Daten kann jeder nach gutdünken bedrängt werden, wenn es nötig sein sollte. Wissen ist Macht. Und diese Macht liegt bei einer weitgehend unkontrollierten Elite, die man niemals zu Gesicht bekommen wird, die aber im Gegenzug alles über jeden weiss. Ein gutes Gefühl, oder?

Man ist nicht frei, wenn man überwacht wird
Dieser Satz steht für sich selbst aber trotzdem möchte ich einige Zeilen dazu schreiben. Freiheit und Überwachung stehen auf einer Skala an entgegengesetzten Enden. Wenn man auf Freiheit wert legt, kann man ihr Gegenteil nicht als Realität akzeptieren. Das ist Orwellsches Doppeldenk par excellence. Freiheit steht für sich und ist nicht ihr Gegenteil. Wenn wir auf Freiheit wert legen, dürfen wir Überwachung nicht dulden.

Was kann man tun?
Andere mögen anderer Ansicht sein, aber ich glaube, dass der aktuelle Trend zu immer mehr Kontrolle aus oben genannten Gründen auf politischem Weg nicht mehr aufzuhalten sein wird. Natürlich ist politische Arbeit in diesem Bereich wichtig und gut, aber der Krieg scheint verloren, bevor überhaupt die ersten Kampfhandlungen erfolgten. Die Überwachungsstrukturen sind zu Grossteilen fertiggestellt und eine öffentliche Empörung ist nur in kurzen Wellen bei jedem neuen Skandal auszumachen. Leider sind die technischen Zusammenhänge hinter dem Überwachungsapparat den Nicht-Geeks sehr schwer näherzubringen. Daraus resultiert, dass man sich nur selbst darum kümmern kann, der Überwachung zu entgehen. Es muss eine kritische Masse an Personen entstehen, die konsequent verschlüsselt, nur verschlüsselt kommuniziert und Daten nur sicher ablegt. Dafür werden Tools benötigt, die leicht zu bedienen und massentauglich sind. Verschlüsselung muss zur Normalität und nicht zur Ausnahme werden. Leider haben alle grossen Internetdienste daran kein Interesse, da Ihre Geschäftsmodelle darauf beruhen, mit den Daten ihrer Benutzer zu arbeiten und sie zu barer Münze zu machen. Die Masse muss verstehen, warum Privatsphäre wichtig ist, sie muss einfache Werkzeuge an die Hand bekommen um sie ausüben zu können. Bestrebungen Verschlüsselung zu verbieten müssen verhindert werden. Wenn wir diesen grossen Kampf verlieren, oder wenn er gar nicht erst stattfindet, werden wir die letzte freie Generation gewesen sein.

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15Mai/130

Logfile Monitoring und E-Mail Benachrichtigung mit swatch unter Debian und Ubuntu

logfiles_mit_swatch_monitoren

Logfiles enthalten viele wertvolle Informationen. Eine Platte ist defekt, das RAID gibt den Geist auf, ein Backup ist fehlgeschlagen oder die Batterie von der USV ist kaputt. Leider bekommt man von diesen wichtigen Infos wenig mit, wenn man sich über auftauchende Probleme nicht automatisiert benachrichtigen lässt. Niemand kann (oder will :)) täglich alle anfallenden Logs checken.

Ein einfaches und effektives Monitoring kann man sich mit dem kleinen Daemon "swatch" einrichten. Swatch liest live Logfiles mit und führt Aktionen aus, wenn bestimmte Schlüsselworte in den Logfiles auftauchen.

Hier ein Quick and Dirty Setup um das Logfile von rsnapshot, einem Backuptool zu monitoren und bei Problemen eine Mail zu versenden:

# swatch installieren
apt-get -y install swatch

Nun muss man sich das Logfiles das überwacht werden soll ansehen und identifizieren, was dort gelogged wird, wenn Fehler auftauchen. Hier als Beispiel das Logfile von rsnapshot nach einem Backup, das Probleme verursacht hat:

[15/May/2013:01:00:21] require Lchown
[15/May/2013:01:00:21] Lchown module loaded successfully
[15/May/2013:01:00:21] /usr/bin/rsnapshot daily: started
[15/May/2013:01:00:21] Setting locale to POSIX "C"
[15/May/2013:01:00:21] echo 13895 > /var/run/rsnapshot.pid
[15/May/2013:01:00:21] /root/scripts/nas-backup
[15/May/2013:01:00:26] /bin/rm -rf /media/net/nas1/data/daily.6/
[15/May/2013:01:13:30] mv /media/net/nas1/data/daily.5/ /media/net/nas1/data/daily.6/
[15/May/2013:01:13:30] mv /media/net/nas1/data/daily.4/ /media/net/nas1/data/daily.5/
[15/May/2013:01:13:30] mv /media/net/nas1/data/daily.3/ /media/net/nas1/data/daily.4/
[15/May/2013:01:13:30] mv /media/net/nas1/data/daily.2/ /media/net/nas1/data/daily.3/
[15/May/2013:01:13:30] mv /media/net/nas1/data/daily.1/ /media/net/nas1/data/daily.2/
[15/May/2013:01:13:30] /bin/cp -al /media/net/nas1/data/daily.0 /media/net/nas1/data/daily.1
[15/May/2013:01:30:07] /usr/bin/rsync -av --delete --numeric-ids --relative --delete-excluded /media/local/share /media/net/nas1/data/daily.0/localhost/
[15/May/2013:01:32:19] rsync succeeded
[15/May/2013:01:32:19] /usr/bin/rsync -av --delete --numeric-ids --relative --delete-excluded /etc /media/net/nas1/data/daily.0/localhost/
[15/May/2013:01:32:21] rsync succeeded
[15/May/2013:01:32:21] /usr/bin/rsync -av --delete --numeric-ids --relative --delete-excluded /home /media/net/nas1/data/daily.0/localhost/
[15/May/2013:03:28:06] rsync succeeded
[15/May/2013:03:28:06] /usr/bin/rsync -av --delete --numeric-ids --relative --delete-excluded /var /media/net/nas1/data/daily.0/localhost/
[15/May/2013:03:55:06] /usr/bin/rsnapshot daily: ERROR: /usr/bin/rsync returned 12 while processing /var/
[15/May/2013:03:55:06] /usr/bin/logger -i -p user.err -t rsnapshot /usr/bin/rsnapshot daily: ERROR: /usr/bin/rsync returned 12 while processing /var/
[15/May/2013:03:55:06] touch /media/net/nas1/data/daily.0/
[15/May/2013:03:55:08] No directory to delete: /media/net/nas1/data/_delete.13895
[15/May/2013:03:55:08] rm -f /var/run/rsnapshot.pid
[15/May/2013:03:55:08] /usr/bin/logger -i -p user.err -t rsnapshot /usr/bin/rsnapshot daily: ERROR: /usr/bin/rsnapshot daily: completed, but with some errors
[15/May/2013:03:55:08] /usr/bin/rsnapshot daily: ERROR: /usr/bin/rsnapshot daily: completed, but with some errors

Im rsnapshot-Log tauchen also die Wörter "ERROR:" und "errors" auf, falls es Probleme gibt. Dies teilt man Swatch in einer neu angelegten Konfigurationsdatei mit:

#/etc/swatch/watch_rsnapshot
watchfor /ERROR|errors/
mail addresses=daniel\@daniel-ritter.de,subject=RSNAPSHOT_BACKUP_HAT_WARNUNG_GENERIERT

In der "watchfor"-Zeile werden die zu überwachenden Schlüsselwörter konfiguriert, in der "mail"-Zeile gibt man eine Mail-Adresse und ein Subject für die Warn-Email an.

Nun muss swatch nur noch gestartet werden:

/usr/bin/swatch  --config-file=/etc/swatch/watch_rsnapshot --tail-file=/var/log/rsnapshot.log --daemon

Fallstricke:

- Das Starten von swatch muss in die Startskripte des Servers eingefügt werden, damit swatch nach einem Reboot sofort wieder mit der Überwachung beginnt.

- Das E-Mail System des Servers muss funktionieren. Am Besten generiert man eine Testmail und überprüft, ob sie tatsächlich bei der konfigurierten E-Mail Adresse ankommt. Dafür kann man einfach eines der zu überwachenden Schlüsselworte an die überwachte Logdatei anhängen.

echo "errors" >> /var/log/rsnapshot.log

Bei Problemen schaut man am Besten in den Logdateien des MTA nach um dem Fehler auf die Schliche zu kommen /var/log/exim4/mainlog (Exim) oder /var/log/mail.log (Postfix)

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12Apr/130

FTL – Faster Than Light. Durchgezockt auf Normal.

Heute ausnahmsweise mal ein Gaming-Video von mir. FTL hat mich sehr gefesselt in den letzten Monaten. Hier besiege ich das Spiel schließlich.


http://www.ftlgame.com

25Mrz/130

SFTP mit chroot unter Debian Squeeze einrichten

Per SFTP können sicher Daten auf einen Server geschoben werden. Jedoch möchte man in der Regel nicht, dass der SFTP-Benutzer sich an der Konsole einloggen kann, oder auf andere Verzeichnisse als sein eigenes zugreifen darf. Seit OpenSSH 5 ist in den SSH-Daemon direkt SFTP-Funktionalität eingebaut, man benötigt also keine externe Serversoftware mehr. Ein beschränkter Benutzer für SFTP kann so eingerichtet werden:

User für SFTP anlegen:

# User anlegen
adduser sftp

# Kein Shell-Zugriff
usermod -s /bin/false sftp

# Für chroot muss das Userverzeichnis root gehören und darf nicht world/group writeable sein
chown root:root /home/sftp
chmod 755 /home/sftp

# Der User darf nicht direkt ins chroot /home/sftp schreiben. Uploadverzeichnis anlegen
mkdir /home/sftp/upload
chown sftp:sftp /home/sftp/upload

sshd Config anpassen:

#/etc/ssh/sshd_config

Subsystem sftp internal-sftp

# Auskommentieren:
#Subsystem sftp /usr/lib/openssh/sftp-server

Match User sftp
        ChrootDirectory /home/%u
        ForceCommand internal-sftp
        X11Forwarding no
        AllowTcpForwarding no

SSHD neu starten:

/etc/init.d/sshd restart

Debuggen:

tail -f /var/log/auth.log

Fallstricke:
Auch übergeordnete Verzeichnisse, also / und /home müssen root gehören und die Rechte müssen auf 755 gesetzt sein.

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24Mrz/130

Dynamischen DNS-Hostname von FreeDNS updaten mit inadyn

339px-Server-web.svgLänger als ein Jahrzehnt war Dyndns.org der beliebteste kostenlose Anbieter für dynamische DNS Dienste. Leider hat der Dienst vor einiger Zeit seine Geschäftspolitik geändert und ist jetzt nicht mehr kostenlos.

Eine gute kostenlose Alternative ist FreeDNS.
Hier können kostenlos beliebig viele dynamische Hosts unter einem Account angelegt werden und es gibt eine große Auswahl an Domains, aus der man sich den favourisierten eigenen Namen aussuchen kann.

1. Account bei FreeDNS erstellen (http://freedns.afraid.org)

2. Dynamischen Hostnamen anlegen

3. FreeDNS Hashwert für den Account ermitteln. Dafür im Hauptmenü auf "Dynamic DNS" klicken. Danach unten auf der Seite auf "Direct URL" klicken. Aus der URL den Hashwert extrahieren.

URL: http://freedns.afraid.org/dynamic/update.php?9g86g9876g978g976g976g908g7==

Hashwert: 9g86g9876g978g976g976g908g7

4. Updateclient unter Linux installieren und starten:

#!/bin/bash
apt-get -y install inadyn

inadyn --background --dyndns_system default@freedns.afraid.org -a mein.host.name,hashwert

Update:
Es geht auch ganz ohne Client mit Bordmitteln. Einfach einen Cronjob anlegen, der mit wget die Update-URL aufruft.

#/etc/crontab
#Alles in EINE Zeile....
*/5 * * * *	root	wget --no-check-certificate -O - https://freedns.afraid.org/dynamic/update.php?9g86g9876g978g976g976g908g7==
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15Mrz/130

Screwsoft VPN Client für Fritbox VPN unter Ubuntu 12.10 installieren

Um Ubuntu mit dem VPN einer Fritzbox zu verbinden benötigt man einen IPSec-Client.
Hier bietet sich der Screwsoft VPN Client an, der leider seit einiger Zeit nicht mehr in den Repositories von Ubuntu vorhanden ist. Man kommt also nicht um eine manuelle Installation herum. Diese funktioniert allerdings mit dem folgenden Skript sehr einfach:

Bei interaktiven Fragen während der Installation bestätigt man einfach mit ENTER.

#!/bin/bash
# Daniel Ritter 20130314
# Install Screwsoft VPN-Client Ubuntu 12.10

sudo apt-get update
sudo apt-get -y install libedit-dev libqt4-core libqt4-dev libqt4-gui 
sudo apt-get -y install build-essential checkinstall cmake libcurl3-openssl-dev bison flex
cd /tmp
wget https://www.shrew.net/download/ike/ike-2.2.0-rc-2.tgz
tar xvf ./ike-2.2.0-rc-2.tgz
cd ike
cmake -DCMAKE_INSTALL_PREFIX=/usr -DQTGUI=YES -DETCDIR=/etc -DNATT=YES
sudo checkinstall
sudo cp /etc/iked.conf.sample /etc/iked.conf

Nach der Installation kann der VPN Client so gestartet werden:

sudo iked
sudo qikea
3Feb/130

Hoher Akkuverbrauch bei Android: surfaceflinger und mediaserver verursachen eine hohe CPU-Last

Auf meinem ewigen Quest die Akkulaufzeit meiner Androidgeräte möglichst gut zu optimieren, bin ich seit einer Zeit immer wieder über zwei Systemprozesse gestolpert, die ohne ersichtlichen Grund an meiner Batterielaufzeit genagt haben: surfaceflinger und mediaserver.

Screenshot_2013-02-03-14-14-29

1. surfaceflinger

surfaceflinger managed den Android-Framebuffer. Dieser wird im Endeffekt benötig um Ausgaben auf dem Bildschirm auszugeben. Leider scheint surfaceflinger seit einigen Androidversionen im Zusammenspiel mit bestimmten Roms fehlerhaft zu sein.

Ein wenig Recherche im Internet brachte mich auf eine funktionierende Lösung: Wenn man Einstellungen -> Display -> "Display automatisch drehen" deaktiviert, verhält sich surfaceflinger sofort wieder normal. Da ich ein Smartphone mit ausschiebbarer Tastatur habe, benötige ich die automatische Drehung nicht wirklich. Ich kann den Screen manuell durch das Öffnen der Tastatur drehen. Androidnutzer ohne Tastatur müssen wohl zur Zeit auf ein Widget zum Drehen des Bildschirmes zurückgreifen oder mit der Energieverschwendung leben.

2. mediaserver

mediaserver war bei mir Stromfresser Nummer 2. Der Prozess kümmert sich um das Bereitstellen von Medien für verschiedene Applikationen und um den Mediascan der SD-Karte. Dieser ist bei mir nach jedem Reboot aber auch unnachvollziehbar im laufenden Betrieb angesprungen. Er frisst sehr viel Batterie, verlangsamt das Telefon stark und ist in meinem Fall unnütz, da er lediglich Bilder und Musikdateien für die internen Android-Applikationen bereitstellt (Galerie, Mediaplayer). Ich nutze als Bildbetrachter "Quickpic" und als Musikplayer "Poweramp". Beide bringen ihre eigenen Sacnroutinen mit, deshalb konnte ich die Scanfunktion des Mediaservers ohne Probleme abschalten.

su
pm disable com.android.providers.media/com.android.providers.media.MediaScannerReceiver

Danach werden interne Androidapps nicht mehr über neue Medien informiert und der Scanner läuft gar nicht mehr.
Um ihn wieder zu aktivieren führt man ein

su
pm enable com.android.providers.media/com.android.providers.media.MediaScannerReceiver

im lokalen Android Terminal aus (zum Beispiel mit der App ConnectBot)

Fazit:
Durch das Bändigen der beiden Prozesse im Zusammenspiel mit den Verändeurngen aus dem oben verlinkten älteren Blogartikel von mir komme ich wieder auf angenehme 1,5% - 2,0% Akkuverbrauch pro Stunde.

23Jan/130

Portierung meiner Rufnummer von Yourfone zu ALDI Talk

ALDIEs ist mal wieder soweit.

Nach etwas weniger als einem Jahr möchte ich meinen bisherigen Mobilfunkanbieter Yourfone verlassen und zu ALDI Talk wechseln.
Die etwas günstigeren Konditionen haben mich gelockt und ich stürze mich mal wieder in das Abenteuer einer Rufnummernportierung.

Gelockt hat mich auch der FONIC Smart Tarif, der im O2 Netzt funkt. Dieser ist für mich aber leider mit 500 Inklusivminuten zu knapp bemessen.

Eine Portierung kann ein steiniger Weg sein, wie ich bereits vor fast einem Jahr gebloggt habe: http://www.daniel-ritter.de/blog/vertragskundigung-bei-blau-de-mit-rufnummernmitnahme. Ich hoffe das Beste und stürze mich ins Abenteuer.

Laut Wikipedia soll nach neuem EU-Recht eine Portierung innerhalb eines Tages für die Anbieter Pflicht sein, mir würden ja schon ein paar Wochen reichen. Ich bin gespannt.

Ein am 25. Mai 2011 in Kraft getretenes Reformpaket zur EU-Telekommunikationsregulierung legt fest, dass Verbraucher innerhalb eines Tages ihren Telefonanbieter wechseln können müssen und dabei ihre Rufnummer mitnehmen dürfen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rufnummernmitnahme

Meine derzeitigen Konditionen bei Yourfone:

- Monatlich kündbar
- Flat in alle deutschen Netze
- 500MB Internetflat
- Schrottiges E-PLUS Netz
- Alle SMS kosten 9ct.
€ 24,95 / Monat

Meine neuen Konditionen bei ALDI Talk (ALDI Talk Paket 2000):

- Monatlich kündbar
- 2000 Minuten oder SMS in alle deutschen Netze
- 500MB Internetflat
- Schrottiges E-PLUS Netz
€ 19,95 / Monat

Die 2000 Minuten sollten dicke reichen und ich zahle nun nicht mehr für SMS. Außerdem kostet mich alles 5 Euro weniger im gleichen Netz. Sehr schön.

Hier mein Portierungstagebuch:

23.01.2013

Habe mir ein ALDI Talk Starterset für € 12,99 an der ALDI-Kasse gekauft (€10 Startguthaben sind enthalten). Dies kann leicht online auf der ALDI Talk Website registriert werden. Gleichzeitig kann die Rufnummernmitnahme in Auftrag gegeben werden. Netterweise stellt der Assistent auch noch ein Kündigungsschreiben für den alten Anbieter als PDF zur Verfügung. Dieses habe ich direkt an Yourfone gefaxt. Da beim letzten Mal meine Portierung zunächst fehlschlug, da meine Adressdaten beim neuen Anbieter nicht exakt mit denen beim alten Anbieter übereinstimmten (wo genau der Fehler lag, habe ich nicht erfahren), habe ich für meine Anschrift exakt die Schreibweise von meiner letzten Yourfone-Rechnung gewählt.

Ich harre nun der Dinge die da kommen mögen.

30.01.2013

Bisher keine Reaktion von Yourfone, keine Reaktion von ALDI. Habe bei Yourfone per E-Mail nachgefragt, ob meine Kündigung eingegangen ist.

03.02.2013

Yourfone bestätigt mir per E-Mail meine Kündigung zum 14.03. Mist, habe ein paar Tage zu spät gekündigt und habe deshalb noch einen ganzen weiteren Monat vor mir.

18.02.2013

Bisher nichts zur Portierung. Weder von ALDI, noch von Yourfone. Werde mich wohl bald durch die Hotlines quälen müssen. Besonders die Yourfone Hotline ist nervig. Gewollt jung und meiner Erfahrung nach inkompetent. Dafür wird man zwangsgeduzt. Ziemlich trashig.

19.02.2013

Ich lege das erste Mal meine ALDI-SIM ins Handy um die Hotline erreichen zu können. Bei einem Anruf bei der ALDI-Hotline von meiner Yourfone-Karte aus höre ich nur "Diese Rufnummer ist aus dem E-Plus Netz nicht erreichbar". Die angerufene Nummer ist eine normale E-PLUS Nummer. E-Plus sperrt gerne einzelne Rufnummern, auch wenn es klar gegen das Telekommunikationsgesetz verstößt. Besonders wenn es um Interconnect-Zahlungen und die Konkurrenz geht, ist die Durchleitungspflicht anscheinend nicht mehr bindend.

Nach dem Neustart meines Handys erlebe ich zunächst eine Überraschung. Nach der Eingabe der PIN der neuen ALDI-Karte erwartet mein Custom Android noch eine "PIN zur Entsperrung des SIM-Netzwerkes". Netlock? Seltsam. Mein Telefon ist Simlockfrei. Nach einem Reboot erscheint diese meldung erneut, ich kann mich aber trotzdem ins Netz einbuchen.

Ich rufe die 1157 an und erreiche die ALDI-Hotline. Mir wird mitgeteilt, dass die Portierung versucht wurde, der alte Anbieter allerdings nicht zugestimmt hat, da noch keine Freigabe für die Rufnummernportierung von mir eingegangen sein. Toll. Das alte Spiel. Der nächste Anruf also bei der Yourfone Teeny-Hotline.

Sim-Karten Wechsel und Anruf bei der Yourfone-Hotline (11413). Die Portierungsanfrage von ALDI wurde bereits am 24.01. gestellt. Wohl zu schnell für Yourfone - ein Tag nachdem mein Fax eingegangen ist. Beim nächsten Mal werde ich also ein paar Tage warten, bis ich die Portierung in Auftrag gebe. Das (diesmal sehr freundliche) Yourfone-Kid sagt, dass jetzt alles im "grünen Bereich" ist und ich die Portierung bei ALDI noch einmal anstoßen soll.

Erneuter SIM-Karten Wechsel. Erneuter Anruf bei der ALDI Hotline (1157). Ich erreiche die gleiche Telefonistin, teile ihr mit, dass die Portierung erneut angestoßen werden soll. Sie gibt die Portierung in Auftrag. Sie sagt mir noch, dass ich in 3 Tagen erneut anrufen könnte um den Portierungstermin zu erfragen, ich würde aber auch Post erhalten.

Mal schauen...

25.02.2013

Ein erneuter Anruf bei der ALDI-Hotline. Ich frage nach, ob die Portierung meiner Rufnummer eingeleitet worden ist. Der Hotliner sagt mir, dass eine Portierung nach wie vor nicht möglich war, da Yourfone nicht zugestimmt hätte. Es habe wohl eine erneute zeitliche Überschneidung gegeben. Notiz an mich: Bei der nächsten Portierung erst beim alten Anbieter die Zustimmung zur Portierung geben, dann mindestens eine Woche warten, danach beim neuen Anbieter die Portierung in Auftrag geben. Der Hotliner gibt die Portierung erneut in Auftrag, rät mir aber bei Yourfone nachzufragen, ob die Freigabe inzwischen aktiv ist. Ich könne mich am Mittwoch erneut erkundigen, ob die Portierung läuft.

Ich rufe bei Yourfone an. Hier teilt man mir mit, dass das Portierungsmerkmal seit dem 20. 02. gesetzt sei. ALDI hat wohl am 19. angefragt. Irgendwie sollten die Telcos die Probleme doch kennen und einfach ein paar Tage warten? Meine erste Erlaubnis zur Portierung, die bereits einen Monat alt ist, ist verfallen? Albern. Ich habe noch 3 Wochen, bis mein alter Vertrag endet.

27.02.2013

Erneuter Anruf bei ALDI. Die Portierung wurde von Yourfone abgelehnt (lol). Die Telefonistin sagt mir, dass es 2 Merkmale gäbe, die für eine erfolgreiche Portierung beim ehemaligen Anbieter gesetzt sein müssen. Zum einen die Freigabe der Rufnummer, zum anderen die Erlaubnis zur Übertragung der Rufnummer vor Ende der Vertragslaufzeit ("opt-in"). Never ending fun. Ich bitte die Telefonistin, die Anfrage erneut am 04.03. zu stellen, damit ich genug Zeit habe, die Sache mit den Yourfone-Kiddies "in den grünen Bereich" zu bringen.

In meinem Hinterkopf arbeitet es. Da war doch was.... Ich melde mich online im Yourfone Kundenportal an und finde unter "Mein Bereich" -> "Tarif" die Option "Rufnummernportierung - Opt-in geben". Hört sich toll an. Vielleicht klappt es hier. Ich bestätige. Das Yourfone-Portal gibt mir folgende Meldung:

Hinweis: Uns liegt deine Einverständniserklärung zu einer vorzeitigen Portierung zu einem anderen Anbieter vor. Diese kannst du hier widerrufen. 

We will see....

27.02.2013 (später)
Ich erhalte eine E-Mail von Yourfone. Mein "Opt-In" ist angeblich aktiv. Da das Kündigungsdatum im Kundenportal leider nicht stimmte und auch der Rest des Dramas wenig vertrauenerweckend war, traue ich der Sache noch nicht so ganz.

04.03.2013 (Zwischenspiel)
Yourfone beschert mir heute morgen eine weitere unangenehme Überraschung. Ich erhalte eine SMS:

Dein automatisches Kostenlimit ist fast erreicht. Zum Schutz erfolgt bei Überschreitung eine
Karten-Sperre bis Monatsende. Kostenlimit jetzt erhöhen unter 11413.

Kostenlimit? Ich habe Flats! Ich versuche die Hotline 11413 anzurufen. Ich erhalte eine Ansage aus dem Netz, dass
meine Karte gesperrt wurde und ich die Hotline anrufen soll. Super. Die Anwahlnummer aus Fremdnetzen ist eine 0900er,
sie ist aus meinem Sipgate Festnetz nicht zu erreichen. Ich rufe mit Sipgate die Yourfone 0800er Bestellhotline an
und schildere mein Problem. Mir wird gesagt, dass bei Yourfone ein Kostenschutz aktiv wird, wenn 75 Euro Telefonkosten angefallen sind. Die Karte wird dann einfach gesperrt, die Hotline ist von der Karte nicht mehr erreichbar. Lol. Ich habe außerhalb meiner Flat keine kostenpflichtigen Rufnummern angerufen. Wie hoch die Kosten auf meinem Konto sind, kann mir auch nicht mitgeteilt werden. Ich frage, ob ich zur normalen Hotline verbunden werden kann, da ich sie über meine Anschlüsse nicht mehr erreichen kann. Er verneint und rät mir zu einem Nachbarn zu gehen oder in einen Callshop. Es ist wirklich an der Zeit diese Bude zu verlassen!

04.03.2013 (später)

Ich rufe die ALDI-Hotline an um mich nach der Portierung zu erkundigen. Gute Nachrichten, die Portierung sei im Gange und die Nummer würde am 12.04 auf meiner ALDI-Talk Karte geschaltet werden. Ich bin erleichtert. Leider kann ich über Yourfone nicht mehr telefonieren. Habe aber auch keine Lust mich für die letzte Woche nochmal durch die Hotlines zu quälen. Ich werde also eine Woche mit 2 Handys rumlaufen. Mein Yourfone-Handy für eingehende Anrufe, mein temporäres ALDI-Handy für ausgehende Anrufe. Mal schauen, ob ich es jetzt geschafft habe, oder ob noch böse Überraschungen auf mich warten.

05.03.2013 (Zwischenspiel)

Ich versuche es mal via Twitter und schreibe an @yourfone um zu fragen, warum meine Karte gesperrt ist. Mir wird eine spezielle E-Mail Adresse genannt, an die ich mich wenden kann. Hier: Super Service. Innerhalb von 2 Stunden ist das Problem geklärt.

Hallo Daniel,

wir haben grundsätzlich für jeden Kunden ein Sicherheitslimit von 75 € eingerichtet um unsere Kunden vor hohen Rechnungen zu schützen.
Da auf einmal die 25 € für die Rufnummernmitnahme gebucht wurden, haben sich die Warn-SMS (die kurz vor erreichen der 75 € rausgeht) und die Überschreitung der 75 € überschnitten. Wir können dir für die letzte Zeit bei uns aber gerne dein Sicherheitslimit erhöhen, damit du dein Handy noch nutzen kannst. Gib uns doch hierzu bitte eine kurze Rückmeldung auf wie viel wir erhöhen sollen.

Wie ich auf die 75 € komme ist mir zwar noch unklar, werde die letzte Rechnung überprüfen müssen, aber wenigstens kann ich wieder telefonieren.

06.03.2013

In meinem Briefkasten ist ein Brief von ALDI-Talk. Die Portierung zum 12.03. wird mir dort bestätigt.
Im Yourfone-Portal lese ich:


Rufnummernportierung

Wir haben deinem neuen Anbieter seine Portierungsanfrage 
bestätigt, deine Rufnummer wird zum 12.03.2013 portiert.

Klingt alles sehr gut. Mal schauen....

12.03.2013 01:30 Uhr

Ich erhalte eine E-Mail von Yourfone:

Betreff: Rufnummerntausch wurde durchgeführt

Hallo Daniel,

deine Rufnummer [MEINE NUMMER] wurde wie von dir gewünscht zur Portierung freigegeben.

Da du dich aber für die vorzeitige Portierung entschieden hast, läuft dein yourfone.de Vertrag weiter. Damit du deine Allnet Flat auch wie gewohnt nutzen kannst, haben wir dir eine neue Rufnummer zugeordnet: [ERNEUT MEINE NUMMER]

Bitte beachte, dass das Einverständnis zur Portierung deiner Rufnummer nicht automatisch die Kündigung deines Vertrages bedeutet.

Viele Grüße

Dein yourfone.de Team

Aha. Meine alte Nummer wurde also portiert, ich erhalte als Ersatznummer jedoch wieder meine alte Nummer?
Vielleicht ist das Chaos doch noch nicht beendet. Als unangenehmen Nebeneffekt kann ich mich nicht mehr im Kundenportal
anmelden. Der Benutzername dort ist die eigene Rufnummer. Meine eigene Rufnummer funktioniert nicht mehr, die neue kenne ich nicht. Die Yourfone-SIM ist weiterhin unter meiner alten Nummer erreichbar. Ich schreibe erneut an das Twitter-Team von Yourfone und bitte um Klärung.

12.03.2013 später

Ich habe es geschafft. Meine Rufnummer ist bei ALDI gelandet, ich erhalte vom Yourfone Twitter-Team eine Mail, in der mir meine richtige Nummer mitgeteilt wird. Neues Problemchen: Mein Android kommt mit der ALDI-SIM nicht klar. Alle Apps Forceclosen nach Sekunden. Na ja, ein Wipe mehr oder weniger, was solls. Bleibt nur zu hoffen, dass meine Yourfone-Kündigung zum bestätigten Zeitpunkt klappt, da im Onlineportal das Datum nicht korrekt angezeigt wird. Ich bin angekommen im alten neuen Netz.

15.03.2013 später

Meine Yourfone SIM kann sich nicht mehr ins Netz einbuchen. Ich kann mich allerdings auch nicht mehr ins Yourfone Kundenportal einloggen, um meine Abschlussrechnung (die mit den 75 Euro?) herunterzuladen. Habe erneut dem Yourfone Social-Team geschrieben.

Fazit

Die ganze Odyssee war erbärmlich. Der Hauptfehler lag wohl bei der Yourfone-Hotline, die mir mehrmals bestätigt hat, dass eine Portierung möglich sei, obwohl sie es nicht war. Hinzu kamen (eventuell) einige Zeitüberschneidungen. Ich bezweifle stark, dass die EU-Vorgaben (Portierung innerhalb eines Tages) in absehbarer Zeit möglich sein werden. Es wirkt eher so, dass man es den Kunden so schwer wie möglich macht oder die internen Prozesse nicht unter Kontrolle hat. Ich halte mich nicht für portierungsunerfahren, aber ohne erhebliche Eigeninitiative hätte ich meine Nummer wohl verloren.

Notiz an mich für das nächste Mal:

  • Erst beim alten Anbieter kündigen, Kündigungsbestätigung abwarten.
  • Bei Prepaidanbietern Verzichtserklärung einreichen. Bestätigung abwarten.
  • "Opt-In" für Portierung geben, am Besten falls verfügbar über das Onlineportal und nicht über die Hotline. Bestätigung abwarten.
  • Eine Woche warten.
  • Beim neuen Anbieter Portierung beantragen.
  • Bei Problemen die Social Media Teams der Anbieter nutzen. Sie sind besser als die Telefonhotline.
18Okt/120

13 Tricks um den Android Akku zu schonen für eine bessere Batterie-Laufzeit

Die Akkulaufzeiten bei Smartphones sind ein Rückschritt. Das gute alte Nokia 3210 hielt locker 5 Tage durch, heute ist man schon froh, wenn das Handy einen Tag schafft. Der große technische Durchbruch für bessere Akkus scheint nicht unmittelbar bevorzustehen, also mußte ich mir selbst helfen. Alle Tricks die ich hier beschreibe sind sicherlich nicht der Königsweg um das Problem zu lösen. Da Stromsparen auch immer einen Komfortverlust bedeutet, muß man individuell entscheiden, welche Maßnahmen sich lohnen und welche nerven.

Um wirklich alle Möglichkeiten des Akkuschonens auszureizen, kommt man leider nicht darum herum, sein Telefon zu rooten oder ein Custom ROM einzuspielen, da viele Einstellungen auf einem "normalen" Androiden gar nicht erst vom Benutzer verändert werden können.

1. Der Akku

Die von der Herstellern mitgelieferten Akkus sind zwar meistens gut und genau auf das entsprechende Device abgestimmt, aber besonders bei preiswerten Geräten wird hier auch gespart. Die Leistung eines Akkus ist so gut wie immer auf dem Akku selbst in Milliamperestunden (mAh) aufgedruckt. Mit einer Suche bei Amazon findet man in der Regel Ersatzakkus für jedes Gerät. Stärkere Akkus für die Geräte sind meist größer als das Originalzubehör, so dass man eine spezielle neue Abdeckhaube für das Handy benötigt. Diese Haube liegt den Akkus bei, macht das Gerät aber dicker, damit der größere Akku Platz findet. Für viele nicht die ideale Lösung, aber eine zuverlässige Möglichkeit, auf jeden Fall eine höhere Laufleistung zu erreichen.

2. CPU-Taktung

Ein großer Verbraucher neben dem Bildschirm ist die CPU bei Smartphones. Hier fallen besonders Apps und Services ins Gewicht, die im Hintergrund arbeiten und die CPU belasten, gerade wenn das Smartphone im Standby ist und eigentlich gar nicht vom Benutzer gebraucht wird. Man wundert sich am dann Abend, dass das Gerät schon wieder fast leer ist, obwohl man es gar nicht benutzt hat. Die Prozesse im Hintergrund haben den ganzen Tag irgendetwas getan und den Akku so leergesaugt.

Die Beste Möglichkeit um das Problem zu beheben wäre natürlich die Prozesse zu bändigen. Mit einer dynmaischen CPU-Taktung kann man den Verbrauch aber zumindest deckeln, wenn das Gerät im Standby ist.

Die Geschwindigkeit mit der eine CPU maximal rechnen darf, kann in fast allen Smartphones geregelt werden. Normalerweise macht das System dies selbst - je nach voreingestellter Herstellerkonfiguration. Diese kann akkuschonend oder sehr belastend sein. Als Benutzer hat man jedoch bei einem gerooteten Gerät die Möglichkeit, das Verhalten selbst zu steuern. Zum Beispiel mit der App "CPU Tuner" . Hier kann man eine Regel erstellen, die bewirkt, dass der Prozessor bei ausgeschaltetem Bildschirm auf Minimalleistung heruntertaktet und beim Einschalten des Bildschirms wieder auf maximale Leistung taktet. So können wildgelaufene Prozesse nur noch mit geringer Geschwindigkeit am Akku nagen. Das ist jedoch bestenfalls ein Notnagel. Besser ist es, zu wissen welche Prozesse auf dem Telefon laufen müssen und die restlichen zu deaktivieren. Ein übler Nachteil diser Methode ist es, dass das Telefon nach dem Aktivieren des Screens nicht sofort schnell reagiert. Besonders wenn man auf ein schnelles Interface und auf die sofortige Annahme von eingehenden Gesprächen wert legt, ist eine zu niedrige CPU-Taktung im Standy ein No-Go.

3. Laufende Programme und Dienste

Eindeutig das Hauptproblem für eine schlechte Laufleistung sind im Hintergrund laufende Dienste und Apps. Leider hat die Offenheit von Android das System in eine ähnliche Lage gebracht wie damals Windows XP. Applikationen dürfen sich nach Belieben selbst starten zu den unterschiedlichsten Gelegenheiten. Dies kann durch "nicht root" Benutzer nicht konfiguriert werden. Die einzige Möglichkeit die Apps daran zu hindern ist, sie zu deinstallieren.

Oft wird versucht dem Problem mit "Taskkillern" Herr zu werden. Diese beenden alle oder ausgewählte laufende Apps. Da Apps und Dienste jedoch selbst neu starten können, helfen "Taskkiller" nicht. Im Gegenteil. Durch den CPU-intensiven Neustart nach dem Beenden durch den Taskkiller saugen sie noch einmal zusätzlich am Akku und verschlimmern das Problem.

Dazu kommt das Problem von laufenden Systemdiensten. Besonders bei gebrandeten Herstellertelefonen werden häufig zusätzlich zum offiziellen Android aus dem AOSP Dienste installiert. Zum Beispiel für den Musikshop des Herstellers, Herstellerdienste für Social Networks und viele weitre Anpassungen, die man unter Umständen gar nicht braucht, die sich aber ungeniert am Akku bedienen.

4. Unnötige Apps entfernen

Da man meistens gar nicht weiss, welche Dinge so im Hintergrund laufen, sollte man dies zuerst untersuchen. Ich habe das mit der App "System Panel" getan. Sie bietet einen Historymodus, der konstant protokolliert, welche App wie viel CPU-Leistung benötigt. Hier sollte man nach 2-3 Tagen aussagekräftige Ergebnisse finden. Auf meinem bereits optimierten Telefon sieht es so aus: Nun ist man in Besitz einer Liste von allen Apps und Services, die in den letzten Tagen Strom verbraucht haben. Vielleicht findet man hier bereits normale Apps, die man gar nicht benötigt. Diese kann man jetzt mit Android-Bordmitteln deinstallieren.

5. Unnötige Dienste entfernen

Schwieriger wird es mit den Systemdiensten. diese sind über das normale Deinstallationsinterface nicht erreichbar und es kann zu Problemen kommen, wenn man die falschen Dienste entfernt. Zusätzlich sind manche Dienste auch noch kryptisch benannt, so dass man nicht sicher sein kann, wofür ein Dienst überhaupt zuständig ist. Hier muß man leider selbst recherchieren. Ein guter Anlaufpunkt ist das XDA-Forum. Hier findet sich zu fast jedem Handymodell ein Thread, der die Dienste näher beschreibt und nach Nutzererfahrungen mitteilt, welche gefahrlos deaktiviert werden können.

Hat man die überflüssigen Dienste (es sind lediglich einzelne Dateien im Dateisystem des Smartphones) mit einem Dateisystem-Filemanager wie zum Beispiel Root Explorer entfernt, hat man schon eine Menge für den Akku getan.

6. Autostart von Apps verhindern

Nun hat man zwar die Anzahl der Installierten Apps und Prozesse reduzuiert, aber sie können sich nach wie vor selbst starten. Man sollte also die Autostarts für alle Apps die im Protokoll aufgetaucht sind, die aber nicht ständig laufen müssen, deaktivieren. Das geht (leider recht unkomfortabel) mit dem "Gemini App Manager"

Jede App kann sich bei Android an Trigger hängen um einen Autostart auszulösen. Zum Beispiel "starte App, wenn WLAN eingeschaltet wird". Leider müssen alle diese Trigger von Hand per App deaktiviert werden. Das kann bei vielen Apps einige Zeit in Anspruch nehmen. Danach starten die Apps jedoch nur noch, wenn man sie selbst aufruft.

7. Besseres Taskkillen mit Autokiller

Android verwaltet die laufenden und zu killenden Apps selbst. Für diesen Zweck sind im System Grenzwerte festgelegt. (Wenn nicht genügend freier Speicher frei ist, kille nicht benötigte Apps). Der Android "Autokiller" funktioniert sehr gut und tötet intelligent Apps, die schon lange nicht mehr benötigt wurden. Allerdings sind die Standardwerte meistens sehr großzügig eingestellt. Es wird kauf freier Speicher vorgehalten. Das System ist langsam in der Benutzung, da erst aufgeräumt wird, wenn der Nutzer aktiv Speicher benötigt (zum Beispiel beim starten einer App). Dieses Caching Verhalten kann mit dem Tool Autokiller angepasst werden. Es gilt Einstellungen zu finden, die das System schnell machen, aber trotzdem die benötigten Apps leben lassen. Hier spart man Akku und gewinnt gleichzeitig Geschwindigkeit.

8. Aktivierte Hardware

Hier fallen besonders WLAN, GPS und Bluetooth ins Gewicht. Man sollte diese Dienste entweder mit Disziplin selbst deaktivieren, wenn sie nicht benötigt werden oder besser ihre Einstellungen automatisieren. Dazu mehr am Ende dieses Artikels.

9. Genutzte Mobilfunktechnik

Normalerweise befinden sich Smartphones im UMTS-Modus, wenn er verfügbar ist, da dieser schnelleres Internet ermöglicht. Allerdings verbraucht er auch mehr Akku, als der alte GSM-Modus. Die Modi dauernd per Hand zu switchen ist möglich, aber nervig. Auch hier ist eine Automatisierung die bessere Wahl. GSM im Standby erhöht die Akkulaufzeit enorm.

10. Datenverkehr

Viele Smartphones sind ständig online. Jeder Datenverkehr verbraucht Akku. Falls man das Internet nur benötigt, wenn man das Smartphone aktiv benutzt, kann man manuell oder automatisiert das Internet ausschalten. Möchte oder muß man immer online sein, kann man zumindest mit einer Firewall wie Droidwall einzelnen Apps verbieten online zu gehen. Viele gratis Spiele funken den ganzen Tag nach Hause und sollten schon aus Datenschutzgründen daran gehindert werden.

Zusätzlich kann man das Nachladen von Werbung mit einem Adblocker wie Adfree unterbinden.

11. Bildschirmhelligkeit

Der Bildschirm ist der größte Verbraucher, wenn das Gerät aktiv genutzt wird. Hier sollte man mit der Helligkeitseinstellung experimientieren und einen Wert finden, mit dem man dauerhaft leben kann. Ich habe meine Helligkeit auf ca 50% des Maximums heruntergeregelt und hatte nach Gewöhnung keinen Komfortverlust.

12. Vibrationen

Vibrationen sind einzeln nicht tragisch, aber können in Summe auch am Akku nagen. Generell sollte man zu viele Benachrichtungen mit Vibration vermeiden.

13. Automatisierung

Nun ist es an der Zeit das Smartphone ein wenig smarter zu machen. Dienste sollten sich von selbst abschalten, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Falls man WIFI, GPS, Bluetooth, etc. nicht manuell dauernd an- und ausschalten möchte empfiehlt sich eine Automatisierungsapp.

Sehr gut geeignet ist hier Llama. Hier kann man selbst Regeln vergeben. Unten im Bild sieht man meine Regel für einen Bildschirm, der gerade ausgeschaltet wurde. Man kann sehr individuell die Stromfresser nach eigenem Gusto in die Schranken weisen. In Verbindung mit Secure Settings wird Llama noch mächtiger. Secure Settings kann manche Einstellungen regeln, auf die LLama nicht zugreifen kann.

 

 

Ergebnis

Mein SONY Experia Mini Pro sk17i (mango)  schafft inzwischen statt knapp einem Tag eine Laufzeit von 2.5 bis 3 Tagen.

(Kamarush Kernel, MiniCMSandwich Lite AOSP ROM, Android 4.0, Sony Ericsson EP500 Akku CBA-0002027 1160mAh)

4Aug/120

Out of The Box USB Soundkarte für Linux – Logilink (UA0078) Soundkarte 7.1

Für ganze 6 Euro ist mir diese kleine, praktische USB-Soundkarte in die Hände gefallen. Sie besitzt eine Micbuchse, eine Speakerbuchse und einen Lautstärkeregler. Mit ihrer Hilfe kann man jedem Rechner sofort eine Soundkarte spendieren. Praktisch zum Beispiel temporär auf Servern um VoiP zu nutzen, oder um Sound auf einem Rechner zu haben, dessen Soundkarte Probleme macht.

Der Klang ist natürlich nicht berauschend, aber das echte Plug and Play ist problemlos.

Sie läuft direkt Out Of The Box nach dem Einstecken unter Ubuntu 12.04. Im Pulseaudiomixer taucht sie als "Audio Adapter Analog Stereo" auf und kann dort geregelt werden.

#/var/log/syslog

Aug  4 18:55:22 ww kernel: [ 4629.448058] usb 5-2: new full-speed USB device number 7 using ohci_hcd
Aug  4 18:55:22 ww mtp-probe: checking bus 5, device 7: "/sys/devices/pci0000:00/0000:00:13.0/usb5/5-2"
Aug  4 18:55:22 ww mtp-probe: bus: 5, device: 7 was not an MTP device
Aug  4 18:55:22 ww kernel: [ 4629.638832] input: C-Media USB Headphone Set   as /devices/pci0000:00/0000:00:13.0/usb5/5-2/5-2:1.3/input/input16
Aug  4 18:55:22 ww kernel: [ 4629.639006] generic-usb 0003:0D8C:000C.0009: input,hidraw2: USB HID v1.00 Device [C-Media USB Headphone Set  ] on usb-0000:00:13.0-2/input3